75 Jahre „Welt der Frauen“
Anlässlich unseres Jubiläums haben die Redaktionsmitglieder in den Heften ihres jeweiligen Geburtsjahrganges gestöbert und ihr Highlight ausgewählt. Ein Streifzug durch eine bewegte Geschichte.
Christine Haiden, Chefredakteurin seit 1993, spricht das Cover der März-Ausgabe 1962, ihres Geburtsmonats, besonders an.
„Das Land, das in einem furchtbaren Krieg dem Kommunismus abgerungen wurde, darf nun nicht in seiner Not alleine gelassen werden“, ist begleitend zu dem Coverfoto zu lesen, auf dem koreanische Frauen zu sehen sind, die sich mit einem Boot auf dem Weg zu einer Leprainsel befinden.
Der grausame Koreakrieg, der ein bis heute geteiltes Land hinterlassen hat, war für die Katholische Frauenbewegung Anlass, die Aktion Familienfasttag zu gründen.
Der Blick über die Grenzen der Alpenrepublik hinaus war bei „Welt der Frauen“ immer vom Interesse am Leben anderer Frauen, von sozialem Engagement und spiritueller Verbundenheit geprägt. Ab den 1990er-Jahren hat sich „Welt der Frau“ zusätzlich zusammen mit der Caritas in vielen Ländern Südosteuropas mit Spendenaktionen für teilweise neu initiierte Frauenprojekte engagiert.
Ich bin dankbar für viele Reisen, Begegnungen und die stete Erkenntnis, dass Frauen tatsächlich die Welt tragen. „Wir können helfen, weil es uns im Vergleich zu diesen Ländern wirklich gut geht, und wir müssen helfen, weil wir sonst nicht das Recht haben, uns Christen zu nennen.“ Was 1962 zu Südkorea geschrieben wurde, stimmt bis heute.
Erschienen in: Licht des Lebens, März 1962
„Welt der Frauen“ begleitet ihre Leserinnen und Leser seit 75 Jahren – die erste Ausgabe erscheint 1946 unter dem Titel „Licht des Lebens“ in Wien im Kontext des ideellen Wiederaufbaus nach dem Krieg. 1964 wird „Licht des Lebens“ in „Welt der Frau“ umbenannt und schließlich 2018 zu „Welt der Frauen“.