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Vertrauen ist das Fundament der Bank-Beziehung

Vertrauen ist das Fundament der Bank-Beziehung
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  • Veröffentlicht: 20.06.2022
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Die erste Gefährtin auf der Reise in die finanzielle Unabhängigkeit ist für viele Frauen die Bank. Was eine gute Bankbeziehung ausmacht und welche Fragen man dort stellen kann, verrät Janine Kohl-Peterke, Finanz-Expertin und Regionaldirektorin Linz-Zentrum der Sparkasse OÖ.

Wieso spielen verlässliche Reisegefährtinnen (oder Gefährten) auf der Reise zur finanziellen Unabhängigkeit eine so wichtige Rolle?

Janine Kohl-Peterke: Das Thema Geld spielt eine wirklich große Rolle in unserem Leben und sollte nichts sein, womit wir leichtfertig umgehen. Weil es oftmals um schwierige finanzielle Situationen geht, ist es besonders wichtig, dass es eine Partnerin oder einen Partner gibt, mit dem man vertrauensvollen Umgang hat. Und so wie Vertrauen das Fundament jeder Beziehung ist, gilt das auch für die Bank-Beziehung. Verlässlichkeit, Offenheit ist das, was unsere Kundinnen und Kunden an uns als Sparkasse OÖ schätzen, genau wie die langjährige Erfahrung und auch die Nähe.

Zuzugeben, dass man selbst finanzielle Schwierigkeiten hat, ist eine große Hemmschwelle. Dazu kommen ungefragt Ratschläge von allen Seiten. Wie gehe ich damit um? Wie unterscheide ich gute Ratschläge von schlechten?

Tatsächlich sind es unzählige Kanäle, über die man Ratschläge bekommt und es ist wichtig, die „fake news“ enttarnen zu können und zu entscheiden, welche Information wertvoll ist und welche nicht. Wir unterstützen das, in dem wir unseren Kundinnen und Kunden passendes Finanzwissen in Form von Websites, Newsletter-Beiträgen, Veranstaltungen, Webinaren und vielem mehr zur Verfügung stellen – alles mit dem Ziel, dass unsere Kundinnen und Kunden ihr Finanzwissen aus- bzw. aufbauen können. Ich kann außerdem nur dazu raten, dass alle Fragen oder Unsicherheiten in einem Beratungsgespräch besprochen werden sollten. Die persönliche Beratung ist gerade bei Geldangelegenheiten sehr wichtig – weil sie so individuell sind. Auch, wenn Verwandte und Bekannte auf bestimmte Produkte schwören: Das mag für sie stimmen, aber vielleicht nicht für den eigenen Finanzplan.

Wenn mich wieder ein solcher Ratschlag erreicht – gibt es etwas, wo meine Alarmglocken schrillen sollten?

Wenn der Tipp von einem Anbieter kommt, den ich nicht kenne, wäre ich vorsichtig. Im Zweifel, die Bankberaterin oder den Bankberater des Vertrauens fragen: „Wie sehen Sie das? Kennen Sie das?“ Es gibt unzählige Anbieter und Produkte. Und: es sollte niemals Druck ausgeübt werden. Alles, was mit Geld zu tun hat, darf nicht unter Zeit- oder sonstigen Druck geschehen. „Sie müssen sich noch heute entscheiden“ – das würde es bei einem seriösen Anbieter nicht geben.

Wenn ich zu meiner persönlichen Reisegefährtin oder -gefährten in die Beratung komme: Welche Fragen sind denn gut, zu stellen? Welche Infos sollte ich vielleicht vorbereiten?

Grundsätzlich: Alles fragen, was einem auf der Zunge liegt und keine Scheu vor kritischen Fragen, wie „was bringt das Produkt?“, „Was kostet es im Vergleich?“ „Gibt es Risiken?“ und „Wenn ja: wie kann ich die auffangen oder streuen?“ Jede noch so kleine Unklarheit, gerade bei komplexeren Sachverhalten, darf und soll angesprochen werden. Als Vorbereitung ist es hilfreich, einen guten Überblick über den aktuellen Stand der Finanzen mitzubringen – Einkünfte, Verbindlichkeiten. Und sich Gedanken über die finanziellen Wünsche und Ziele gemacht zu haben.

Kann sich jeder, auch wenn er kein Konto hat, bei der Sparkasse OÖ beraten lassen?

Jede Erstberatung ist wie ein Kennenlernen, bei dem wir schauen, ob für beide Seiten eine Bankbeziehung in Frage kommt. Für allgemeine Informationen stehen wir immer zur Verfügung – gerne auch anonym. Das ist wichtig, weil es die Möglichkeit gibt, sich einfach eine Zweitmeinung einzuholen. Zum Beispiel auch dann, wenn der Partner oder die Partnerin das nicht mitbekommen soll. Denn: Wie die Schweigepflicht beim Arzt haben wir das Bankgeheimnis. Das Gespräch ist absolut vertraulich.