US-Wahlen 2024: Aus der Sicht einer Erstwählerin

US-Wahlen 2024: Aus der Sicht einer Erstwählerin
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  • Veröffentlicht: 25.10.2024
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Weil ihre Mutter Amerikanerin ist, darf Emma bei den US-Wahlen am 5. November ihre Stimme abgeben. Was erhofft sie sich vom Ausgang der Wahl?

Emma heißt eigentlich anders. Sie hat lange überlegt, sich dann aber dazu entschlossen, uns dieses Interview anonym zu geben – immerhin gibt sie klar zu erkennen, wem sie ihre Stimme gibt. Wir wollten von ihr wissen, wie es ihr so kurz vor der US-Wahl geht und was sie sich vom Ausgang der Wahl erhofft.

Wie kommt’s, dass du bei den US-Wahlen wahlberechtigt bist?

Ich bin zwar in Österreich geboren, aber meine Mutter kommt aus den USA, somit habe auch ich bei meiner Geburt die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten. Das ist die erste Wahl in den USA, an der ich teilnehmen darf, und ich bin froh, dass ich zu einer Veränderung beitragen kann.

Wie wichtig ist es dir, deine Stimme in den USA abzugeben?

Als 20-jährige Studentin, die aus dem Ausland wählt, ist es mir sehr wichtig, in den USA meine Stimme abzugeben. Ich wohne zwar zurzeit nicht in den USA, aber die politischen Entscheidungen, die dort getroffen werden, haben trotzdem weitreichende Auswirkungen nicht nur auf mich, sondern auch auf Millionen andere Menschen auf der ganzen Welt. Ich wähle, um aktiv in der Politik für Themen wie Klimawandel, Gleichberechtigung und Bildung einzustehen, die alle meine Zukunft beeinflussen. Vor allem als junge Wählerin möchte ich bewirken, dass Angelegenheiten, die meine Generation betreffen, berücksichtigt werden.

„Ich wähle, um aktiv in der Politik für Themen einzustehen, die meine Zukunft beeinflussen.“
Ist es für dich – mit etwas räumlicher Distanz – einfacher, im Wahlkampf den Überblick zu behalten (im Unterschied zu deinen amerikanischen Freund*innen/Familie)?

In gewisser Weise ja. Dadurch, dass ich nicht direkt im Wahlkampfgeschehen stecke, kann ich viele Informationen nur für mich verarbeiten, ohne von einem Haufen Medien oder emotionalen Debatten im Alltag beeinflusst zu werden. Die räumliche Distanz gibt mir die Möglichkeit, viele Ereignisse aus einer objektiven Perspektive zu betrachten. Ich kann mehr Zeit in die Recherche über Kandidat*innen und ihre Anliegen investieren und mich somit auf relevante Informationen konzentrieren, ohne täglich von anderen Meinungen abgelenkt zu werden.

Was wünschst du dir von der*dem nächsten US-Präsident*in?

Ich wünsche mir eine Präsidentin, die weiterhin für Inklusivität kämpft und damit als Vorbild und Inspiration für zahlreiche Frauen weltweit fungiert. Da meine Generation in der Zukunft erheblich vom Klimawandel betroffen sein wird, setze ich Hoffnung in sie, aktive Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems zu setzen. Besonders in den USA, wo soziale Ungleichheiten deutlich sichtbar sind, erwarte ich ein gezieltes Vorgehen gegen Diskriminierung und Rassismus sowie die Förderung sozialer Gerechtigkeit. Mein Wunsch ist, dass ihr Engagement zu einer gerechteren Gesellschaft führt, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hat, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status.