„Niemand sollte Angst haben müssen, dass sein Kind erfriert“

„Niemand sollte Angst haben müssen, dass sein Kind erfriert“
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  • Veröffentlicht: 29.01.2022
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Der Wintereinbruch trifft Millionen Menschen in den Flüchtlingslagern in Syrien mit voller Härte. Die Hilfsorganisation CARE macht auf die Not aufmerksam und bittet um Unterstützung.

Zusätzlich zu den Unruhen bedrohen derzeit auch andauernder Schneefall und Kälte das Leben von Millionen Menschen in den Flüchtlingslagern im Nordwesten Syriens. Tausende Menschen haben ihre Unterkunft verloren, weil sie den Schneemassen nicht standhielten. Nachts sinken die Temperaturen auf minus 14 Grad Celsius. Vor der Kälte schützt die Menschen oft nur eine Plane, es gibt kaum Heizmaterial.

Kinder haben keine Winterkleidung und sind mit nackten Füßen in offenen Schuhen im Schnee unterwegs. Vergangene Woche wütete ein Schneesturm, in dem mindestens drei Kinder umgekommen sind. „Wir sehen in diesem Winter mehr Elend als sonst“, sagt CARE-Nothelferin Sherine Ibrahim. Es fehle auch an Nahrung. „Eine Mutter hat uns gesagt, dass die wenigen Lebensmittel, die sie für ihre Kinder hatte, vom Sturm weggerissen wurden“, so Ibrahim.

„Wir sehen in diesem Winter mehr Elend als sonst“

Viele der Menschen in den Lagern husten und sind krank. Mütter halten ihre Babys und Kinder fest und tragen sie am Körper, um ihnen Wärme abzugeben„Eine Frau hat uns erzählt, dass sie nachts nicht schlafen kann, weil sie immer wieder nachsieht, ob ihre Kinder noch am Leben sind, sagt Jolien Veldwijk, CARE-Länderdirektorin für Syrien. „Kein Elternteil sollte Angst haben, dass sein Kind erfriert. Wir brauchen dringend zusätzliche Mittel, um mehr Menschen zu helfen und weitere Notunterkünfte zu errichten“, sagt Sherine Ibrahim.

Anhaltende Kämpfe verstärken Not

Die humanitäre Krise wird durch die anhaltenden Kämpfe im Nordosten des Landes verschärft. Tausende Menschen wurden vertrieben, darunter viele Frauen und Kinder. Den Menschen fehlt Zugang zu Heizmaterial, medizinischer Hilfe, sauberem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln. „Derzeit mussten wir unsere gesamte Arbeit im Nordosten Syriens einstellen, um die Sicherheit unserer MitarbeiterInnen und Partnerorganisationen zu gewährleisten“, sagt Veldwijk.

CARE und seine Partnerorganisationen haben in den vergangenen Monaten in Syrien mehr als 150.000 Menschen bei der Vorbereitung auf den harten Winter unterstützt, etwa durch Isolierung von Zelten, die Verteilung von warmer Kleidung, Decken, Hygiene-Paketen und Bargeld zur Deckung des dringendsten Bedarfs. Langfristige Lösungen, wie der Umzug in befestigte Unterkünfte, sind derzeit nicht finanzierbar.

 

Spenden werden dringend benötigt

CARE-Spendenkonto IBAN: AT77 6000 0000 0123 6000 oder direkt online spenden auf der CARE-Website.

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Quelle: CARE Österreich