Mode ist zum Wegwerfprodukt geworden. Damit machen wir jetzt Schluss: Wie du Schritt für Schritt einen neuen, nachhaltigen Style finden kannst.
Ein T-Shirt für die Party kaufen, danach statt waschen einfach wegwerfen: Kein Problem, schließlich hat es nur ein paar Euro gekostet. Kein Problem? Von wegen. Billig produzierte Mode ist aus mehreren Gründen äußerst problematisch. Laut Greenpeace werden im Jahr 2030 voraussichtlich über 200 Milliarden Kleidungsstücke produziert werden – und die allermeisten davon wieder auf dem Müll landen.
Fast Fashion ist außerdem in Bezug auf Arbeitsbedingungen sehr problematisch, genau wie hinsichtlich des Verbrauchs von Ressourcen: Beim Anbau von Baumwolle werden große Mengen Wasser und Pestizide verbraucht, für die Herstellung von Kunstfasern kommen Plastik und fossile Rohstoffe zum Einsatz; im Lauf der Herstellung werden Hunderte schädliche Chemikalien eingesetzt. Und dazu kommt noch der enorme CO2-Ausstoß: Die Produktion von Textilien, so Greenpeace, verursacht bis zu elf Prozent der globalen Treibhausemissionen.
Was tun?
Wie kommen wir da wieder raus? Hier sind ein paar Tipps, die dir dabei helfen, deine Garderobe nachhaltiger zu gestalten – ohne auf Style verzichten zu müssen.
1. Werde zum Material-Nerd
Du hast einen Pullover entdeckt, der dein Herz höherschlagen lässt. Und er fühlt sich auch noch superweich an! Wir verstehen deine Euphorie – müssen sie aber an dieser Stelle einbremsen. Zuerst solltest du nämlich einen Label-Check einlegen und schauen, aus welchen Materialien der Pullover besteht. Ist er zum Großteil aus Kunstfaser, lass ihn lieber zurück: Fasern wie Polyester oder Polyamid bestehen aus Erdöl und setzen außerdem bei jedem Waschgang Mikroplastik frei.
2. Shop your closet
Das nachhaltigste Kleidungsstück ist jenes, das du schon hast. Deshalb lohnt es sich, den eigenen Kleiderschrank zu durchforsten – neu kombiniert, wirkt so manches Kleidungsstück noch mal ganz anders! Auch das Zusammenstellen einer Capsule-Collection kann ein spannendes Experiment sein, um den eigenen Kleiderschrank neu zu entdecken. Suche dir dazu drei Unterteile (Hosen, Röcke), drei Oberteile (Blusen, Shirts, Pullover) und drei Layering-Pieces (Westen, Blazer, Strickjacken) heraus und probiere eine Woche lang, verschiedene Kombinationen daraus zu tragen. So findest du neue, kreative Wege, deine bereits bestehende Kleidung neu zu kombinieren.
3. Erste Wahl: zweite Hand
Kleidungsstücke, die du nie trägst, solltest du gehen lassen. Schenke sie weiter oder verkaufe sie auf Secondhandplattformen wie Willhaben oder Vinted. In deinem Schrank sollten nur Teile sein, die du gerne trägst. Stellst du fest, dass es eine Lücke gibt, versuche diese zuerst mit Secondhandkleidung zu füllen. Klar, die Beschaffung ist etwas aufwendiger, als neu zu kaufen – mit etwas Geduld findest du aber hochwertige Teile, die günstiger sind und viel länger halten. Konzentriere dich auf klassische Schnitte und Farben, die zeitlos sind.
4. Stilvoll ist das neue trendy
Der Druck, immer dem neuesten Trend zu folgen, sorgt für die meisten Fehlkäufe. Was jetzt in ist, kann in wenigen Monaten schon wieder out sein. Deshalb lohnt es sich, auf die Suche nach dem eigenen Stil zu gehen. Worin fühlst du dich „wie du selbst“? Welche Kleidungsstücke geben dir Sicherheit? Zu welchen Teilen greifst du instinktiv? Den eigenen, einzigartigen Stil zu finden, kann dauern – ist aber unglaublich erfüllend und macht dich unabhängig von aktuellen Modetrends.
5. Sei lieb zu deiner Kleidung!
Hast du deinen Schrank Schritt für Schritt mit lauter Lieblingsstücken gefüllt, sollen diese auch so lange wie möglich erhalten bleiben! Dafür ist es wichtig, Kleidung nicht zu häufig zu waschen: Stücken aus reiner Wolle genügt es meist, sie draußen auszulüften. Flecken in Jeans lassen sich manchmal auch mit einer Bürste entfernen. Und ein guter Fusselrasierer oder eine Kaschmirbürste helfen gegen Pilling und lassen deinen Lieblingspulli wieder wie neu aussehen!