Russland hat die Ukraine angegriffen, der Kriegszustand wurde ausgerufen. Wie die aktuelle Situation Kindern erklärt werden kann.
Die Bilder und Berichte über den Kriegsausbruch in der Ukraine lösen auch bei Kindern und Jugendlichen Ängste aus. Doch wie spricht man mit Kindern über den Krieg? Die Elternseite „Rat auf Draht“ gibt Tipps.
1. Besprechen Sie das Geschehene
Kinder spüren sehr genau, wenn etwas passiert, das ihren Eltern nahe geht. Versuchen Sie nicht, die Geschehnisse vor dem Nachwuchs zu verheimlichen. Die Unsicherheit erzeugt noch mehr Angst. Es ist wichtig, Ihrem Kind ehrlich und dem Alter entsprechend zu erklären, worum es geht.
2. Geben Sie kindgerechte Informationen weiter
Für Kinder unter zehn Jahren sind Bilder in Nachrichten und Zeitungen generell nicht geeignet, da sie von ihnen noch nicht verstanden, eingeordnet und verarbeitet werden können. Trotzdem wollen sie wissen, was los ist. Manche Medien bieten spezielle Kinder-Nachrichten an, wo Informationen kindgerecht aufbereitetet sind. Diese können Sie nützen, um sich gemeinsam mit dem Nachwuchs zu informieren oder selbst geeignete Worte zu finden.
3. Seien Sie geduldig mit Nachfragen
Kinder haben oft ganz andere Ängste und Gedanken als Erwachsene. Fragen Sie nach, wie es Ihrem Nachwuchs geht oder was er wissen möchte. Beantworten Sie die Fragen wahrheitsgemäß. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich. Mit speziellen Kinder-Suchmaschinen können Sie gemeinsam nach kindgerechten Antworten suchen.
Auch Jugendliche sind von derartigen Ereignissen sehr betroffen. Schauen Sie die Berichterstattung gemeinsam, zeigen Sie ehrlich Ihre Gefühle und tauschen Sie sich aus. Bei Fragen können Sie auch miteinander recherchieren.
4. Seien Sie vorsichtig mit Gewaltvideos und Falschinformationen
Es ist nicht auszuschließen, dass unter Jugendlichen auch schockierende Bilder und Videos über WhatsApp und Social-Media geteilt werden. Fragen Sie nach und besprechen Sie mit Jugendlichen, dass solche Bilder sehr starke Gefühle auslösen können. Regen Sie Ihre Kinder an, sich diese Videos erst gar nicht anzusehen und vor allem, sie nicht weiterzuleiten. Immer wieder tauchen in den sozialen Medien auch Falschmeldungen auf. Die Seite www.mimikama.at bietet ein Online-Tool, das das Prüfen solcher Nachrichten einfacher macht.
5. Legen Sie Nachrichtenpausen ein
Aktuell sind die Medien voll von Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine. Es ist wichtig und gut, sich darüber zu informieren und ganz normal, dass man davon betroffen und mitgenommen ist. Schalten Sie die Nachrichten dazwischen aber bewusst ab, um zur Ruhe kommen zu können.
Die „Rat auf Draht“-Elternseite liefert fachlich fundierte Information und individuelle Video-Beratung für Eltern und Bezugspersonen. Hier finden Sie auch konkrete Medientipps für Kinder. Für belastete Kinder und Jugendliche steht die Notrufnummer 147 rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.