Katharina Prassl: „Die Sehnsucht kommt aus meinem einsamen Kopf“

Katharina Prassl: „Die Sehnsucht kommt aus meinem einsamen Kopf“
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  • Veröffentlicht: 25.03.2021
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Was bedeutet Sehnsucht für Sie? Worauf richtet sich Ihre Sehnsucht? Welche Sehnsucht hat sich für Sie in Ihrem Leben schon erfüllt? Unsere Leserinnen haben uns ihre Gedanken dazu geschrieben.

Die Sprachtrainerin Katharina Prassl (45) aus Graz hängt gerne ihren Sehnsüchten und Träumen nach. 

Meine Sehnsucht als Single und Alleinerziehende zeigt sich trotz Weltverbundenheit, weil mein Kopf einsam ist. Sie zeigt sich als Suche nach dem Traumprinzen auf der Flirt-App namens Tinder. Meine größte Sehnsucht also ist mein Märchenprinz. Der Mann, der alles kann. Der alles hat. Der alles ist. Und mich über alledem ehrt. Stark und unerschrocken hat der Mann meiner Träume sein Leben im Griff.

Und damit auch bald meins. Mein Zukünftiger hat nicht nur ein Auto mit Schleudersitz gegen feindlich Gesonnene. Sondern er hält mich auch stets fest in seinen Armen bei seinen aufregend prinzlichen Abenteuern. Hätten wir ein schreiendes Kleinkind, so trüge er auch dieses im Arm. Dem Kind beruhigend zuflüsternd verteidigt mein Traumprinz zugleich meine Ehre gegen unfreundliche Kunden und nörgelnde Eltern.

Und zwar mit Charme, Schönheit und Schwert. Nach seinem Rettungseinsatz bereitet mir dieser Mann Jakobsmuscheln in Weinsauce – und für das mögliche Kind Kartoffelbrei, Karotten und Bio-Würstchen. Selbstredend besitzt er ein Schloss. Einen Flügel schenkt er mir. Er schreibt und singt über mich. Stark und groß liegt er zu meinen Füßen.

Ob sich diese Sehnsucht erfüllt hat? Nun. Es scheint an der Zeit, nach Größerem zu streben. Ab heute gehört mein Traum dem König. Mein König ist der anwesende Mann. Der sich austauscht und zuhört und mitdenkt. Der klar ist und Ruhe bewahrt. Der emotional sein und sich erklären kann. Mein König ist der Mann, der spricht. Auch über Gefühle.

Der ohne leibhafte Anwesenheit vorhanden ist. Mit Augenzwinkern, Nachrichtenblinken oder Telefonklingeln. Mein König ist kein Schrödingers Mann: Denn auch wenn ich ihn nicht sehe, ist er mit Sicherheit da. Hat sie sich also erfüllt, die Sehnsucht? Ich hoffe.

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Foto: AdobeStock