Katholische Frauenbewegung fordert Ja zur Frauenpredigt

Katholische Frauenbewegung fordert Ja zur Frauenpredigt
Foto: Alexandra Grill
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  • Veröffentlicht: 26.04.2023
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Zum „Katharinentag“ und „Tag der Diakonin“ am 29. April setzt sich die Katholische Frauenbewegung für eine Förderung der Frauenpredigt ein. Das Ziel: eine inklusive Verknüpfung von Glauben und Leben aus Frauenperspektive.

„Ein generelles Ja zur Predigt von Frauen in der Eucharistiefeier notwendig“

Zum 29. April – dem Festtag der Heiligen Katharina von Siena – fordert die Katholische Frauenbewegung ein generelles Ja zur Frauenpredigt. Seit dem Erlass eines vatikanischen Dekrets im Jahr 2002 ist es nur geweihten Amtsträgern gestattet, bei einer Eucharistiefeier zu predigen. Seither werden Laien und Laiinnen – egal, ob Männer oder Frauen – in der Verkündigung ausgeschlossen, die Predigt ist letztlich Priestern, Diakonen und Bischöfen vorbehalten. „In manchen Diözesen ist die Predigt von Frauen bereits bewährte Praxis“, so kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl. Was es laut der Vorsitzenden brauche: die offizielle Frauenstimme von der Kanzel, „damit die Kirche als Institution glaubwürdig alle Menschen und deren Lebensrealität vertritt, wenn sie das Evangelium verkündet“.

Geschlechtergerechtigkeit im Glauben

Wichtig sei eine Auslegung des Glaubens aus weiblicher Sicht, betont die Vorsitzende der kfbö. Zwar ist eine Laienpredigt unter bestimmten Voraussetzungen in Wortgottesdiensten gestattet, doch Ritter-Grepl plädiert für eine gezielte Förderung von Frauenpredigten und gerechter Stimmenverteilung. Warum sie dies für notwendig hält? „Frauen wollen im Gottesdienst eine Auslegung des Glaubens und eine Verknüpfung von Glauben und Leben auch aus der Frauenperspektive hören, das ist auch eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit für Zuhörerinnen und Predigerinnen.“

Katharina von Siena als Leitbild

Seit 2014 orientiert sich die Katholische Frauenbewegung am Vorbild der heiligen Katharina von Siena, deren Gedenktag seit 1997 auch als „Tag der Diakonin“ begangen wird. In Österreich lege die kfb besonderen Fokus auf Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit und Frauenstärkung, die die Zukunft der Frau in der Kirche mitdenken. 

„In Bezug auf die Rolle einer Diakonin ist Katharina von Siena durchaus repräsentativ. Sie war einerseits Mystikerin, und aus ihrer mystischen Beziehung zu Christus gewann sie ihr Selbstbewusstsein, und sie ging in die Öffentlichkeit – auch mit Kritik an den Päpsten ihrer Zeit – und stellte ihr Leben in den Dienst der Mitmenschen.“
Angelika Ritter-Grepl

Wer sich für die diesjährigen Katharinenfeiern interessiert, den/die lädt die Katholische Frauenbewegung zum gemeinsamen Fest in verschiedenen Bundesländern ein.

Folgende Katharinenfeiern sind geplant: 

  • Diözese St. Pölten: Freitag, 28. April, 19 Uhr, Pfarrkirche St. Johannes Kapistran
  • Diözese Innsbruck: Samstag, 29. April, 10 Uhr, Frauenbach in Lavant in Osttirol
  • Erzdiözese Salzburg: Freitag, 28. April, 16.30 Uhr: Vortrag und Diskussion mit Schwester Philippa Rath OSB, Universitätsbibliothek (Hofstallgasse 2-4, 1. Stock), 18.15 Uhr: Liturgie im Sacellum (Eingang Herbert-von-Karajan-Platz 8)