Um ehrenamtlich tätige Frauen sichtbar zu machen, haben „Welt der Frauen“ und die Prager Fotoschule einen Fotowettbewerb ausgeschrieben. Die Arbeiten werden jeweils in den nächsten Ausgaben von „Welt der Frauen“ vorgestellt.
„Welt der Frauen“ und die Prager Fotoschule haben aufgerufen, Frauen sichtbar zu machen. Von der Leitung des örtlichen Turnvereins über den Einsatz im Naturschutz bis hin zur Tätigkeit als „Leseoma“: Das Ehrenamt wird von zahlreichen engagierten Frauen getragen, die sich unermüdlich und oft im Verborgenen für das Gemeinwohl einsetzen. Höchste Zeit, diese Frauen vor den Vorhang zu holen und sichtbar zu machen!
Die Jury, bestehend aus Sabine Kronberger, Kurt Hörbst, Elfie Semotan und Margund Lössl, wählte schließlich acht Gewinnerprojekte aus. Die Arbeiten werden jeweils in den nächsten Ausgaben von „Welt der Frauen“ vorgestellt. Zusätzlich werden die ausgewählten Serien auf der Website welt-der-frauen.at veröffentlicht und schließlich Ende 2024 in der „TschicK Galerie“ der Prager Fotoschule in der Tabakfabrik Linz ausgestellt.
Gewinnerin Ausgabe 06/2024: Daniela Hajek
Das Siegerbild unserer vierten Ausgabe des Jahres zeigt Charlotte Csillag, die das Eltern-Kind-Turnen beim Verein Jahn Linz Lustenau bereits seit 1980 durchgängig ehrenamtlich leitet. Sportbegeistert war „Lotte“ schon immer, nur Gelenkprobleme hinderten sie in ihrer Jugend daran, Sport auch zu studieren. Ihre Leidenschaft lebt sie seither als Hobby und gibt die Freude an der Bewegung an Kleinkinder, Kinder und Erwachsene bis ins hohe Alter weiter. Warum? „Einfach, weil ich es gern mache!“ Das Bild wurde von Hobbyfotografin
Daniela Hajek aufgenommen, die selber mit ihrem Partner und den gemeinsamen zwei Kindern am Eltern-Kind-Turnen teilnimmt.
„Ich bin dabei, seit ich 12 Jahre alt bin, und habe nie aufgehört!“
Gewinner Ausgabe 04-05/2024: Mahmut Sagcan-Auer
Das Siegerbild unserer dritten Ausgabe des Jahres stammt vom Fotografen Mahmut Sagcan-Auer. Es zeigt Hediye Dikme (41), die seit über einem Jahr ehrenamtliche Fußballtrainerin für Kinder zwischen vier und sieben Jahren ist. Die akademische Freizeitpädagogin war ohnehin ständig am Spielfeld, weil ihre Kinder Fußball spielen. So wollte sie sich auch für andere Kinder engagieren. Ihr Ehrenamt hat aber nicht nur sportliche Motive. Dikme ist gebürtige Türkin und stößt aufgrund ihrer Herkunft immer wieder auf Vorurteile. Als Trainerin möchte sie Barrieren überwinden und den Kindern zeigen, dass sie sie selbst sein dürfen, ohne den Erwartungen anderer entsprechen zu müssen.
„Ich will zeigen, dass ich hier bin. Ich bin Teil dieser Gesellschaft, als Frau, Migrantin und Mutter.“
Gewinner Ausgabe 03/2024: Wolfang Sünder
In der zweiten Ausgabe dieses Jahres stellen wir eine weitere prämierte Arbeit vor: Diesmal „zwischen-Menschen“, das Diplomprojekt zweier StudentInnen für Multimedia und Fotografie an der Höheren Graphischen BVLA, das fotografisch von Wolfgang Sünder begleitet wurde. Das Projekt dokumentiert die Erfahrungen dreier junger Frauen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres. Das erste der vier Bilder gibt Einblick in den Arbeitsalltag der 18-jährigen Estella, die im Pflege- und Betreuungszentrum Mödling tätig war.
IM FOKUS Foto: Wolfgang Sünder „Das Ehrenamt ist weiblich“.
„Ziel war die Vermittlung von Eindrücken eines gelungenen zwischenmenschlichen Miteinanders, Bewusstseinsschaffung für die Wichtigkeit und Vielfältigkeit dieser Arbeit und bestenfalls Inspiration auf einer persönlichen Ebene.“
Gewinnerin Ausgabe 01-02/2024: Lisa Kainzbauer
Den Anfang macht das Siegerbild der Wiener Fotografin Lisa Kainzbauer. Es ist Teil des Projekts „# visible“ über Kinder psychisch kranker Eltern. In ihrer Arbeit hebt Kainzbauer hervor, dass die meiste Care- Arbeit von Frauen geleistet wird, gerade auch, wenn es um psychische Gesundheit geht. Das sei nicht nur ungerecht, sondern auch schade, „denn darunter leidet die Vielfalt an Gedanken“, sagt die Preisträgerin des Wettbewerbs.
IM FOKUS Foto: Lisa Kainzbauer „Das Ehrenamt ist weiblich“.
„Jedes 6. Kind in Österreich hat zumindest einen psychisch erkrankten Elternteil. Demnach sind 275.000 Kinder und Jugendliche in Österreich betroffen.“