Das Zehnerln

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  • Veröffentlicht: 23.03.2021
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75 Jahre „Welt der Frauen“

Anlässlich unseres Jubiläums haben die Redaktionsmitglieder in den Heften ihres jeweiligen Geburtsjahrganges gestöbert und ihr Highlight ausgewählt. Ein Streifzug durch eine bewegte Geschichte.

Hedwig ImlingerHedwig Imlinger, Grafikerin seit 2016, über einen Beitrag aus der Juli-/August-Ausgabe 1981

Als Kind hatte ich unsere Nachbarn oft um deren glatte Haus- und Garagenwände beneidet. Mein Elternhaus – ein überaus charmantes Holzhaus in Blockbauweise – erwies sich für das „Zehnerln“ nämlich als gänzlich ungeeignet.

Dass wir dieses Ballwettspiel offenbar nicht selber erfunden hatten, wurde mir beim Durchblättern der Sommernummer aus dem Jahr 1981 bewusst, wo es auf einer Doppelseite mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos vorgestellt wurde.

„Höfe, in denen sich Kinder frei tummeln können und wo Kleinere die Spiele der Größeren im Nachahmen übernehmen, werden immer weniger. Daher geraten manch wertvolle Kinderspiele, die früher automatisch von Generation zu Generation übermittelt wurden, in Vergessenheit“, hieß es damals. Der Versuch, dem entgegenzuwirken, scheint geglückt zu sein. Mir beschert der Artikel eine leise Erinnerung an gefühlt endlose Sommertage.

„Der Ball, eines der beliebtesten Spielgeräte der Kinder, fördert die Geschicklichkeit, die Anpassung und das Reaktionsvermögen.“

Das Zehnerln

Dipl.-Sportlehrer Hannelore Spolenak

Höfe, in denen sich Kinder frei tummeln können und wo Kleinere die Spiele der Größeren im Nachahmen übernehmen, werden immer weniger. Daher geraten manche wertvolle Kinderspiele, die früher automatisch von Generation zu Generation übermittelt wurden, in Vergessenheit. So auch das lustige Ballwettspiel „Zehnerln“, das wir diesmal vorstellen, um es neuerlich ins Bewußtsein zu rufen.

Das Zehnerln

Der Ball, eines der beliebtesten Spielgeräte der Kinder, fördert die Geschicklichkeit, die Anpassung und das Reaktionsvermögen. Je nach dem Alter der Kinder kann man bei Geschicklichkeitsspielen mit dem Ball die Ballgröße variieren und jeweils neue Übungen erfinden.

Das Zehnerlspiel umfaßt insgesamt zehn Übungen, wobei jede Übung zuerst einmal wiederholt wird, dann zweimal usw. bis zu zehn Wiederholungen. Spielen mehrere Kinder zusammen, so wird immer dann gewechselt, wenn ein Fehler gemacht wurde.

Die Übungen:

1. Werfen – fangen
2. Werfen – einmal klatschen – fangen
3. Werfen – zweimal klatschen – fangen
4. Werfen – dreimal klatschen – fangen
5. Werfen – einmal vor dem Körper klatschen – einmal hinter dem Körper klatschen – fangen
6. Werfen – eine ganze Drehung machen – fangen
7. Den Ball mit dem Knie an die Wand prellen – mit den Händen fangen
8. Den Ball unter der Kniekehle durch an die Wand werfen – mit den Händen fangen
9. Den Ball hinter dem Rücken an die Wand werfen – fangen
10. Grätschstand mit dem Rücken zur Wand – den Ball durch die gegrätschten Beine werfen, schnell eine halbe Drehung machen – fangen.

Folgende drei Übungen dienen zur Überprüfung der Ballgeschicklichkeit und sind auch dazu geeignet, sich gegenseitig anzuspornen:

1. Wer kann den Ball am öftesten mit einer Hand an die Wand prellen?
2. Wie oft gelingt dies mit beiden Händen?
3. Wer kann den Ball am öftesten an die Wand baggern? (Dabei wird eine Hand in die andere hineingelegt.)

Das Zehnerln

Welt der Frau Juli August 1981Erschienen in: Welt der Frau, Juli/August 1981

„Welt der Frauen“ begleitet ihre Leserinnen und Leser seit 75 Jahren – die erste Ausgabe erscheint 1946  unter dem Titel „Licht des Lebens“ in Wien im Kontext des ideellen Wiederaufbaus nach dem Krieg. 1964 wird „Licht des Lebens“ in „Welt der Frau“ umbenannt und schließlich 2018 zu „Welt der Frauen“.

Welt der Frauen April 2021

 

 

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