Buchempfehlung: „Kleine Schwester, große Schwester“

Buchempfehlung: „Kleine Schwester, große Schwester“
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  • Veröffentlicht: 09.08.2024
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Ein wundervolles Bilderbuch, das zwei Schwestern durch die Woche begleitet, ihre Träume und Fantasien protokolliert und uns selbst wieder entdecken lässt, dass man zusammen einfach weniger allein ist.

Ich wär so gern ein Elfantchen!

Wenn Ada, die kleine Schwester, alles an sich zu klein findet, ist die Woche eigentlich gelaufen. Außerdem will sie wie ihr Kuscheltier, das Elefantchen, sein: Tag für Tag wächst Ada nun ein neuer Körperteil – schwupp, da ist der gewünschte Rüssel. So funktioniert das übrigens in Folge mit allen Merkmalen des Elefantchens.

„Am Mittwoch fand sie ihre Zähne viel zu klein. ‚Stoßzähne will ich!‘“

Diese Geschichte könnte mit vielen Worten erzählt werden, dann wäre sie halt durchschnittlich: Ja, man weiß noch, dass man auch selbst lieber die große Schwester als die kleine gewesen wäre, blablala. Doch hier führt Julie Völk als Dritten im Bunde das kleine Stoff-Elefantchen ein. So will Ada sein: einmal seinen Rüssel haben, dann seine Stoßzähne und so weiter. Besonders genial ist „der Riesendreck“, der Gugelhupf, der vom Teller „gefallen“ ist, während Ada mit Elefantenohren, -beinen, -rüssel und -schwanz davonsegelt.

Klare Konturen zeichnen die präzisen Illustrationen aus, die den reduzierten, prägnanten Text begleiten: Hier ist Frei- und Spielraum für Eigenes, für Ärger und Wünsche.

Was Sie versäumen, wenn Sie dieses feine Bilderbuch nicht anschauen:

Fantasie, Möglichkeiten, Schwesternliebe, Fragen zu „groß“ und zu „klein“, viele Leerstellen, die bereit sind, mit eigenen Geschichten gefüllt zu werden, Resilienz.

Julie Völk:

1985 in Wien geboren, wuchs in Hamburg auf. Sie ist eine mehrfach ausgezeichnete Künstlerin und erhielt unter anderem den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis.

Julie Völk:
Kleine Schwester, große Schwester.
Hildesheim: Gerstenberg 2024.

Christina RepolustChristina Repolust

Ihre Leidenschaft zu Büchern drückt die promovierte Germanistin so aus: „Ich habe mir lesend die Welt erobert, ich habe dabei verstanden, dass nicht immer alles so bleiben muss, wie es ist. So habe ich in Romanen vom großen Scheitern gelesen, von großen, mittleren und kleinen Lieben und so meine Liebe zu Außenseitern und Schelmen entwickelt.”
www.sprachbilder.at