Die Adventzeit, die eigentlich für das Ankommen, das Besinnen, das Entschleunigen steht, ist oftmals das genaue Gegenteil. Einhundert Dinge wollen beruflich noch „vor Weihnachten“ erledigt werden, als wäre danach die Zeit für immer vorbei. Damit Sie vor Weihnachten schon auf „langsamer“ klicken können, gibt’s hier zehn Ideen für eine gute Einstimmung auf den Advent.
- Reisig riecht nach Weihnachten, ob man will oder nicht. Bester Start in die adventliche Zeit ist also, einige Zweige zur Dekoration des Hauses, der Eingangstür, eines schönen Gestecks oder der Tischdeko zu besorgen. Alleine der Duft sagt unserem Gehirn: „Jetzt darf die schöne Zeit beginnen.“ Das Gestalten damit beruhigt und entspannt. Doppelt schön.
- Geschenkelisten: Eine neue Handtasche für die Mama, ein Gutschein fürs Sportgeschäft für den Bruder und eine Familienweihnachtskarte für den Onkel der Oma in der Schweiz. Ein großer Teil unserer Geschenkehektik ist selbstgemacht. Neue Regeln wie etwa nur ein Geschenk pro Kind/Enkelkind, nur Selbstgemachtes, nur „Zeit miteinander“ oder Wichteln als Alternative zum Packerlwahnsinn wären denkbar. Spart Nerven und schont die Umwelt.
- Wer hat die schönsten Kekse? Niemand! Denn nicht die Optik oder Anzahl entscheidet, ob es Weihnachten werden kann, sondern die Liebe, mit der man die ein bis zwei Sorten bäckt oder kauft. Ja, auch kaufen ist erlaubt. Bäcker-Lebkuchenteig oder Kekse regionaler Bäuerinnen lassen dabei ebenso das heimelige Gefühl aufkommen, das an früher erinnert. Und wenn es wirklich sein muss: Warum nicht mit FreundIn, Kind oder NachbarIn gemeinsam zwei, drei Sorten backen. Entschleunigt, verbindet und könnte sogar lustig werden.
- Kürzen Sie Ihre Listen! Einkaufsliste, Grußkartenliste, To-do-Liste im Job, Putzliste für den Weihnachtsputz oder Anrufliste um „Frohe Weihnachten“ zu wünschen: Stopp erstmal! Der Advent ist doch eine viel zu schöne Zeit, um völlig verplant zu sein. Also Listen prüfen, kürzen und als Punkt eins notieren: mir und meinen Lieben etwas Gutes tun!
- Weihnachtsfeiern können ganz schön intensiv werden. Hier die Adventlesung vom Verein, dort der Serviceclub-Punschstand, da ein Markt und anderswo ein Firmenessen. Wenn es Freude macht, gehen Sie hin, denn solche Feiern können krönender Abschluss eines tollen Jahres sein. Wenn es aber zu viel wird, lassen Sie das Gefühl zu. „Man muss nicht auf jedem Kirtag tanzen“, hat mein verstorbener Vater immer gesagt. Sein Satz könnte Anstoß sein, mal etwas genauer hinzuschauen, wo man sich wirklich überall blicken lassen „muss“.
- Wie duftet Weihnachten? Nach Lebkuchen und Punsch, nach Tannenreisig und Orangenöl, nach Bratapfel und Zimt, nach heißer Schokolade und Glühwein, Maroni oder Raclettebrot? Unser Geruchssinn sehnt sich nach bekannten Düften und versetzt uns im Moment des Vernehmens in jene Zeit, in der dieser Duft für besonders warme, herzliche Momente sorgte. Also los, die Gerüche hervorholen, um das Kind in uns glücklich zu machen.
- Ein Buch als Adventkalender: Vielleicht tut Ihnen wieder einmal ein Buch gut, das Sie auf andere, positive, stärkende, spirituelle oder wohltuende Gedanken bringt. Sich ganz bewusst für ein solches Buch im Buchhandel zu entscheiden und es bis Weihnachten Stück für Stück täglich zu lesen, kann die kindliche Vorfreude auf den Heiligen Abend zauberhaft hervorlocken.
- Dämmerungsrunde: In der Abenddämmerung noch eine Runde an der frischen Luft zu drehen, kann wahre Wunder bewirken. Warum nicht einmal eine Taschenlampe oder Laterne mitnehmen? Warum nicht einen Schaufensterbummel starten, wenn die Geschäfte längst geschlossen haben, um zu sehen, was man alles nicht braucht? Warum nicht im Wald ein schönes Lied anstimmen oder die Kopfhörer rausnehmen, um die Natur zu hören? Wie auch immer: Wer abends noch spaziert, schläft besser. Wer besser schläft, ist resistenter gegen Weihnachtsstress.
- Weihnachtstraditionen. Egal ob alte Traditionen wie die Herbergssuche (Frautragen), ein Christkindlmarktbesuch oder ein klassisches Weihnachtssingen: Jeder und jede stimmt sich anders am besten ein. Brauchtumsklassiker vergangener Tage wie auch neue Traditionen machen den Advent zu einer besonderen Zeit. Ich werde heuer das Friedenslicht nach Hause holen, mit meiner Tochter das Haus dekorieren und mit meinen Freundinnen bei einer Adventfeier zusammensitzen, bei der jede von uns drei einen Gang zubereitet. Nichts von großem Aufwand, etwas Einfaches garniert mit viel Freude, diese Freundinnen zu haben. Was könnte es sein, das Sie besonders freudig stimmt?
- Weihnachten im Herzen. Egal wie wir es drehen und wenden: Weihnachten ist das, was in unseren Herzen passiert. Klingt überstrapaziert, ist aber so. In einem Gespräch nachgeben, nicht auf seinem Willen beharren, dem Menschen vor mir mit Worten und Taten entgegenkommen, eine gute Tat tun, ein herzliches Gespräch führen oder jemandem etwas schenken, der oder die gar nicht damit gerechnet hat – das alles und noch mehr kann Weihnachten sein. Dann erinnern wir uns vielleicht auch wieder, warum wir dieses Fest eigentlich feiern. Frieden und Liebe heißen die beiden Zauberworte.